Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe sind die Leitbilder der modernen Behindertenhilfe. Dazu gehört, dass sie für sich selbst bestimmen können, dass ihnen die gleichen Rechte zustehen wie Menschen ohne Behinderung und dass ihnen die Lebensmöglichkeiten offenstehen, die auch allen anderen Mitgliedern der Gesellschaft verfügbar sind. Der Grundsatz der Selbst-Bemächtigung rückt dabei die Stärken und Fähigkeiten der Betroffenen in den Fokus und geht davon aus, dass sie ihr Verhalten grundsätzlich selbst steuern und verantworten können. Die Voraussetzung für die tatsächliche Umsetzung dieser Handlungsleitlinien ist jedoch, dass diese von allen Beteiligten gewollt werden.
Das Ziel der Fortbildung ist, Hilfskräften in der Behindertenhilfe eine Einführung in verschiedene Formen, Ursachen und das Erscheinungsbild von Behinderungen zu vermitteln, um zu verstehen, welche Auswirkungen sich daraus für die Lebenssituation und die Lebensgestaltung der einzelnen Menschen ergeben. Durch Übungen der Selbsterfahrung werden die Teilnehmenden angeregt, die Perspektive von Menschen mit Beeinträchtigungen einzunehmen. Reflektiert wird die eigene Haltung in Bezug auf Personen mit Behinderungen und die gesellschaftliche Relevanz. Im Zuge dessen werden die pädagogischen Aufgaben und Ansätze erläutert und besprochen, die sich aus der täglichen Zusammenarbeit ergeben können. Leben in einer (großen) Komplexeinrichtung oder in einem gemeindeintegrierten Wohnangebot werden aus der Sichtweise der Betroffenen und der Mitarbeitenden in Bezug gesetzt.

Inhalt
= Ursachen und Formen von Behinderung: personenorientiert wahrnehmen und verstehend intervenieren
= Entwicklung der Behindertenpädagogik
= Behindertenbegriff
= Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe als Leitbilder (UN-BRK): respektvolles und wertschätzendes Verstehen und Handeln