Weiterbildung zur beratenden Palliativkraft für Pflegende und für Personen in der Assistenz von Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung
Palliative Care ist seit dem Hospiz- und Palliativgesetz 2015 fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Die Umsetzung setzt voraus, dass Einrichtungen der Eingliederungshilfe bzw. der Pflege die Möglichkeit einer palliativen Begleitung und Beratung in ihre Struktur integrieren. Dazu benötigen Mitarbeitende in der Assistenz und Pflege zusätzliche Kompetenzen, um eine sichere und qualitative Versorgung bis zum Lebensende gewährleisten zu können. Das Curriculum Palliative Care für Fachkräfte in der Assistenz und Pflege von Menschen mit einer intellektuellen, komplexen und/oder psychischen Beeinträchtigung nach B. Hartmann, M. Kern und H. Reigber wurde 2017 veröffentlicht. Dieses Konzept ist eine Modifizierung des anerkannten Curriculums für Pflegende nach M. Kern, M. Müller und K. Auernhammer und berücksichtigt die 10 beschriebenen Kernkompetenzen zur Palliativversorgung der Europäischen Gesellschaft für Palliative Care (EAPC). Diese Weiterbildung beinhaltet somit Themen, welche in der Pflege und zugleich in Wohnformen der Eingliederungshilfe von Bedeutung sind. Dieses „Plus“ ermöglicht Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusätzliches Wissen und Fertigkeiten, um individuelle körperliche und emotionale Ausdrucksformen von Menschen mit einer intellektuellen und komplexen Beeinträchtigung am Lebensende verstehen und bedarfsorientiert begleiten zu können.
Inhalt
Modul 1: 5 Tage (40 UE)
= Ethische Grundlagen am Beispiel von Ernährung, Flüssigkeit am Lebensende
= Erfassung von Wünschen und Werten
= Schmerzerfassung bei Menschen mit leichtem und schwerstem Unterstützungsbedarf
= Umgang mit der Wahrheit bei unterschiedlichstem Verstehen
= Das Sterben erkennen und anerkennen
= Umgang mit Verstorbenen
= Unterstützung von An- und Zugehörigen, rechtlichen Betreuenden
= Vernetzungsmöglichkeiten
Modul 2: 3 x 5 Tage (120 UE)
= Beratung von Teams zur Begleitung / Unterstützung von Menschen am Lebensende
= Umgang mit Vorsorgedokumenten
= Vorausschauende Planung in Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärzten
= Symptomlinderung
= Klärung von ethischen Fragestellungen
= Begleitung von Trauernden
= Gestaltung von Ritualen
= Vertiefung kommunikativer Fertigkeiten
= Koordination von Netzwerkpartnern
Der Abschluss entspricht bei der Teilnahme an den 160 UE den gesetzlichen Anforderungen der Weiterbildung Palliative Care (§ 39a SGB V, § 132 i.V.m. § 37b SGB V).
Der Kurs kann auch in modularer Form absolviert werden: Auf eine zertifizierte Basiswoche (Modul 1; entspricht der ersten Woche dieser Weiterbildung), die in einer anderen Einrichtung als Inhouse-Schulung oder im Rahmen des Kurses "Palliative Praxis" mit 5 oder 3 + 2 Tagen durchgeführt wurde, bauen die drei weiteren Wochen (Modul 2) auf. Somit können Interessenten, die bereits eine Basiswoche absolviert haben, ab der zweiten Kurswoche einsteigen.
Zielgruppe:
Mitarbeitende der Alten- und Behindertenhilfe
Arbeitsform:
Teilnehmerorientierte Methoden, aktives und erfahrungsgeleitetes Lernen, Reflexion der beruflichen Praxis
Status:
Kursnr.: 241606
Beginn: Mo., 01.07.2024, 09:00 - 16:30 Uhr
Dauer: 20 Tage
Kursort: Schloss Liebenau
Gebühr: 2400,00 € (inkl. MwSt.)
weitere Details zu den Kosten auf Anfrage
Teilnehmenden mit einem Zertifikat aus einem Modul 1 nach dem genannten Curriculum ist ein Einstieg in die zweite Woche der Gesamtweiterbildung möglich.
Für diesen Fall reichen Sie uns bitte mit der Anmeldung die entsprechende Teilnahmebescheinigung ein.