FASD. Fetale Alkoholspektrumstörung / Fetales Alkoholsyndrom
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann schwerste Schädigungen beim ungeborenen Kind mit lebenslangen Einschränkungen verursachen. Schon kleine Mengen und gelegentlicher Konsum sind schädlich! Rund 10.000 Kinder werden in Deutschland jährlich mit alkoholbedingten vorgeburtlichen Schädigungen geboren, die unter dem Begriff FASD (fetal alcohol spectrum disorders, deutsch: Fetale Alkoholspektrumstörungen) zusammengefasst werden. Menschen mit FASD sind von gravierenden Beeinträchtigungen betroffen, vor allem im Bereich der sogenannten exekutiven Funktionen. Damit sind geistige Leistungen gemeint, die eine selbstständige Lebensführung und die Bewältigung des Alltags ermöglichen. Hier haben Menschen mit FASD die größten Schwierigkeiten.
Ein Großteil der Betroffenen zeigt keine äußerlich sichtbaren Auffälligkeiten. Daher wird FASD als "unsichtbare Behinderung" häufig nicht erkannt. Für Menschen mit FASD bedeutet dies oft ein Leben in chronischer Überforderung, weil sie Anforderungen ausgesetzt sind, denen sie nicht gerecht werden können. Umweltbedingungen, die noch nicht ausreichend an die vorhandenen Einschränkungen und Fähigkeiten von Menschen mit FASD angepasst sind, führen zu anhaltender Frustration und verursachen Überforderungsreaktionen und Störungen im Sozialverhalten. Umweltbedingungen sind jedoch veränderbar. Eine gute Passung von Anforderungen an die vorhandenen Fähigkeiten reduziert Stress und Überforderung, baut Barrieren ab, ermöglicht Teilhabe und schafft ein entwicklungsförderndes Umfeld.
Inhalt
= Sensibilisierung für FASD als komplexe Behinderung
= Basiswissen FASD (Erscheinungsformen, Diagnostik, spezifische Beeinträchtigungen)
= Interventionsmöglichkeiten
Zielgruppe:
Mitarbeitende der Behinderten- und Jugendhilfe
Arbeitsform:
Impulsvortrag, Gruppenarbeit, Filmbeispiel, Austausch
Status:
Kursnr.: 251115
Beginn: Mi., 05.02.2025, 09:00 - 16:30 Uhr
Dauer: 1 Tag
Kursort: Schloss Liebenau
Gebühr: 120,00 € (inkl. MwSt.)