Weiterbildung Kollegiale Erstbetreuer / Erstbetreuerinnen (KEB)
Da belastende Ereignisse/Übergriffe durch Klientel, deren An- oder Zugehörige in Einrichtungen/Institutionen grundsätzlich nicht auszuschließen sind, kommen Mitarbeitende immer wieder in Situationen, in denen sie belastende Ereignisse erleben und ggfs. in deren Folge traumatisiert werden (z.B. verbale Aggressionen, Bedrohungen).
Das Risiko einer akuten Traumatisierung besteht nahezu in jedem Berufszweig. Dabei sind nicht nur die direkt Betroffenen gefährdet, sondern auch Zuschauende, Zeug*innen, Angehörige und Helfende wie z.B. Feuerwehrleute, Polizei oder Mitarbeitende des Rettungsdienstes.
Ziel der kollegialen Erstbetreuung ist es, die Verarbeitung des potenziell traumatisch belastenden Ereignisses sowohl bereits in der akuten Schockphase wie auch in der späteren subakuten Phase positiv zu beeinflussen. Dies bedeutet für betroffene Mitarbeiter*innen, sie erhalten die notwendige kollegiale Unterstützung und Begleitung in den ersten entscheidenden Minuten oder Stunden nach einem belastenden Ereignis.
Kollegiale Erstbetreuende erarbeiten gemeinsam mit Leitungen der Einrichtung/Institution eine Nachsorgekonzeption oder ergänzen eine bestehende Nachsorgekonzeption. Kollegiale Erstbetreuende schulen Führungskräfte und Mitarbeitende in 2- bis 3-stündigen Schulungen/Unterweisungen zu notwendigen Wissensinhalten sowie den wichtigsten „Do's and Dont's“ im Umgang mit betroffenen Mitarbeiter*innen.
Inhalt
= Einführung in die Psychotraumatologie
= Darstellung und Interpretation der Richter-Studie
= Richtlinien und Verhaltensempfehlungen zum Umgang mit potenziell traumatisierten Mitarbeitenden
= Konsequenzen falschen Verhaltens im Umgang mit potenziell traumatisierten Mitarbeitenden
= Grundzüge kollegialer Erstbetreuung, „dos und don’ts“, Prozessdarstellung
= Informationen über unterschiedliche Arten und Typen von Belastungsreaktionen
= Übungen zu notwendigen Erstinterventionsmöglichkeiten
= Situationstraining kollegialer Erstbetreuung mit Videoanalyse
= Intensivtraining einzelner Komponenten/Kompetenzen
= Möglichkeiten der Nachbetreuung durch kollegiale Erstbetreuer*innen
= Arbeits- und unfallrechtliche Aspekte
= Möglichkeiten und Grenzen kollegialer Erstbetreuung
= Aufbau und Ablauf einer kollegialen Erstbetreuung als Teil der innerbetrieblichen Nachsorgekonzeption
= Überleitung in die Nachbearbeitung
Ziele der Weiterbildung:
= Wissensvermittlung zur kollegialen Erstbetreuung und Nachsorge für Mitarbeitende/Kolleg*innen und Führungskräfte
= Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit potenziell traumatisierenden Ereignissen, Kompetenzschulung
= Vermittlung von Möglichkeiten zur Erstellung einer Nachsorgekonzeption bzw. zur Aktualisierung einer bestehenden Nachsorgekonzeption
Umfang der Ausbildung
3+1-tägige Ausbildung:
= 3-tägige Fortbildung (im Block) zur Ausbildung Kollegiale Erstbetreuer*innen (KEB)
= 1-tägiger Vertiefungstag im Abstand von ca. 6 Monaten nach der Ausbildung (dieser Termin wird während der 3-tägigen Ausbildung im Dezember gemeinsam als Gruppe mit der Dozentin vereinbart)
Zielgruppe:
Mitarbeitende, die die Ausbildung zum Deeskalationstrainer absolviert haben.
Arbeitsform:
PowerPoint-Präsentation, teilnehmerzentrierte Interaktion, Demonstrationen, Situationstrainings mit Videoanalyse, Selbsterfahrung, Reflexion
Status:
Kursnr.: 241242
Beginn: Mo., 02.12.2024, 09:00 - 17:00 Uhr
Dauer: 4 Tage
Kursort: Berufsbildungswerk Adolf Aich, Ravensburg
Gebühr: 620,00 € (inkl. MwSt.)
Umfang der Ausbildung
- 3-tägige Fortbildung (im Block) zur Ausbildung Kollegiale Erstbetreuer*innen (KEB)
- 1-tägiger Vertiefungstag im Abstand von ca. 6 Monaten nach der Ausbildung (dieser Termin wird während der 3-tägigen Ausbildung im Dezember gemeinsam als Gruppe mit der Dozentin vereinbart)